schaffen

Bleistift und Farbstifte sind die Werkzeuge, mit denen Schützenhöfer umgeht wie kaum ein anderer Künstler. Flächen werden bei ihm intensiv, spannend, zu flachen, aber fast dreidimensionalen Gebilden. Der Hell-Dunkel-Kontrast innerhalb eines Striches wiederholt sich auf ganzen Arealen. Es sind Ebenen, die wie mit einem Pflug bearbeitete, verkleinerte Äcker aussehen; die in einem einzelnen Strich erzeugten Effekte sind dabei oft wie die Furchen und Erhöhungen des Bodens. Schützenhöfer schafft Spannungen in diesen Bildern, die durch eine Komik bei der Behandlung des Themas auch humorvoll wirken können. Der Erfolg seiner Zeichnungen in Europa, aber auch in New York City, weist Schützenhöfer als eines der großen Talente aus.

 

leben

* 14. Juli 1965

 

Schützenhöfer gilt in seiner Kindheit als „schwer erziehbar“. Er lebt in mehreren Heimen und ist auch lange Zeit im „Kinderhaus“ der Psychiatrie Gugging untergebracht. Johann Feilacher entdeckt Schützenhöfer, als dieser in der forensischen Abteilung im psychiatrischen Krankenhaus in Gugging lebt. 1999 wird Schützenhöfer ins Haus der Künstler geholt, wo er bis heute lebt.

 

text: johann feilacher; erschienen in: ansperger, nina (hg.), feilacher, johann (hg.): gehirngefühl.! kunst aus gugging von 1970 bis zur gegenwart, salzburg-wien 2018.